Diese Studie untersuchte die Auswirkungen der Anwesenheit eines Menschen auf die Frustration bei Haushunden, um die Hypothese des „Social Buffering“ (soziale Pufferung) zu prüfen.

Social Buffering beschreibt den Effekt, dass die Anwesenheit eines Sozialpartners Stress oder negative Emotionen reduzieren kann. Die Studie untersuchte, ob die Anwesenheit eines Menschen die Frustration bei Hunden in einer Situation, in der sie ein begehrtes Objekt (Futter) nicht erreichen konnten, verringert. Die Ergebnisse der Studie werden in der Publikation „Effects of the presence of a human on frustration in domestic dogs: Is there a social buffering phenomenon?“ in Applied Animal Behaviour Science (2025) detailliert beschrieben. Es wird untersucht, ob und in welcher Weise die Anwesenheit des Menschen als potenzieller sozialer Puffer die Frustrationsreaktionen der Hunde beeinflusst.

Hunde und Menschen bilden enge Bindungen, und die Interaktion zwischen ihnen bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Unter anderem wurde in verschiedenen Situationen beobachtet, dass Menschen das Stressverhalten von Hunden reduzieren können, wodurch ein sozialer Puffereffekt entsteht. Frustration, die durch das Weglassen einer erwarteten Belohnung hervorgerufen wird, hat ähnliche Eigenschaften wie Stress. Ziel dieser Studie war es, zu bewerten, ob die Anwesenheit des Besitzers oder eines Fremden die Frustrationsreaktion während der Auslöschung eines zuvor verstärkten Verhaltens abschwächte, indem beide Gruppen mit einer dritten Gruppe verglichen wurden, in der der Hund allein blieb.

Zu diesem Zweck wurde eine Aufgabe verwendet, bei der Hunde dem Experimentator ins Gesicht blicken mussten, um Futter zu erhalten, das sichtbar, aber außerhalb ihrer Reichweite war. Die Ergebnisse zeigen, dass Hunde mehr Frustrationsreaktionen zeigten, wenn sie kein Futter erhielten, als in den verstärkten Phasen. Darüber hinaus reduzierte die Anwesenheit des Besitzers diese Frustrationsreaktionen während der nicht verstärkten Phasen. In dieser Gruppe wurde auch eine größere Beharrlichkeit beim Blick auf den Experimentator beobachtet, was eine geringere Frustrationsreaktion zeigte.

Diese Daten legen nahe, dass die Anwesenheit des Besitzers eine mildernde Wirkung auf die Frustration als Reaktion auf das Weglassen der Verstärkung hatte. Darüber hinaus blickten die Hunde in Gegenwart des Besitzers den Versuchsleiter auch während der Verstärkungsphasen häufiger an als in Gegenwart eines Fremden, was auf eine leistungsfördernde Wirkung des Besitzers während der Aufgabe hindeuten könnte. Diese Ergebnisse sind relevant, wenn man bedenkt, dass das Auslassen einer erwarteten Belohnung sowohl im Hundetraining als auch im täglichen Leben häufig vorkommt.

Hier geht es zur Originalstudie (Februar 2025) von Marina Victoria Dzik, Magdalena Jousset, Juan Vietti und Mariana Bentosela „Effects of the presence of a human on frustration in domestic dog“

Weniger Frustration bei Anwesenheit des Menschen

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