Den Hund richtiges Aufwärmen für Hunde

Ein ideales Aufwärmen für den Hund lässt sich in drei Phasen einteilen:

1. Phase: Gehen / Traben (Dauer: ca. 10 – 15 Minuten)
Zunächst geht der Hund langsam – Strecken und Schütteln ist absolut erwünscht, gefolgt vom Traben. Dabei darauf achten, wie er sich bewegt. Humpelt er etwa oder wirkt an seinem Gang irgendetwas anders als sonst. In diesem Fall lieber einmal zu viel auf das Training / den Wettkampf verzichten. War der Hund vor dem Training ausgiebig Spazieren ersetzt das diese Phase natürlich.

©flickr.com (Himanshu Khagta)
©flickr.com (Himanshu Khagta)

2. Phase: Dehnende Bewegungsübungen / Stretching (Dauer ca. 5 – 10 Minuten)
Aus medizinischer Sicht ist Dehnen sinnvoll, wenn eine Einschränkung der Beweglichkeit eines Gelenkes vorliegt. Sehr umstritten ist jedoch das richtige Dehnen als Vorbereitung für den Sport. Sinnvoller und auch praktikabler ist es den Hund Übungen ausführen zu lassen, bei denen er aktiv und ruhig seine Gelenke bewegt (Stretching) und sie so auf die kommende sportliche Belastung vorbereitet – Möglichkeiten hierzu sind:

  • Streckt sich der Hund zu Hause, erlernt er dabei das Kommando „streck dich“
  • Der Hund kriecht unter den Beinen seines sitzenden Menschen durch, dabei streckt er Vorder- und Hinterbeine und den Rücken
  • „Give me five“ links und rechts oder / und Verbeugen (streckt die Vorderbein- und Schultermuskulatur)
  • Der Hund stellt sich auf die Hinterbeine und stützt sich mit den Vorderpfoten am Menschen ab. Ebenso gut kann er auch die Vorderbeine auf einen Stuhl stellen.
  • Kreisbewegungen in beide Richtungen, dehnen jeweils die Muskulatur auf der äußeren Seite
  • Beinslalom
  • Rückwärtsgehen

Bei diesen Übungen sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass der Hund sie möglichst ruhig ausführt und es zu keinen extremen Verrenkungen oder hektischen Gehüpfe kommt. Ein Hund, der beispielsweise bei Kreisbewegungen Schrauben in die Luft springt, macht lieber andere Übungen. Zwischen den Übungen empfiehlt es sich immer wieder ein paar Schritte zu laufen oder ein kurzes Zerr- oder Suchspiel machen. Die oben genannten Übungen können auch dazu dienen, den Hund beim Warten direkt vor dem Start warm zu halten.

3. Phase: Kurze Galoppstrecken, niedrige Sprünge, abwechselnd mit langsameren Phasen und Spiel (Dauer ca. 5 Minuten)
Wichtig: der Hund soll sich nicht auspowern! Es macht nichts, wenn zwischen Aufwärmen und Sport eine kurze Wartezeit liegt. Hat ihn das Aufwärmtraining doch mehr angestrengt als geplant, ist eine kurze Pause von Vorteil.

Cool down für Hunde
Schon mal einen 400-Meter-Läufer gesehen, der nach dem Ziel nicht eine Weile joggt und sich etwas überzieht? Auch Hunde sollten nach dem Sport die Möglichkeit zum Cool down, also zum Traben / Gehen haben. So können Stoffwechselprodukte besser abtransportiert werden, als wenn der Hund direkt nach dem Sport liegt. Die Atemfrequenz, der Kreislauf und die Muskelspannung senken sich beim Cool down langsam wieder und der Hund kühlt allmählich ab. Ideal ist es, wenn das Cool down mindestens so lange dauert, wie der Hund braucht um wieder so atmen, wie er es vor dem Sport tat. Bei Kälte – und gerade bei kurzhaarigen Hunden – ist auf jeden Fall dafür zu sorgen, dass der Hund nicht friert oder der Zugluft ausgesetzt ist (warme Decken, Hundemäntel, etc.). Dem Hund wird eine Massage nach größeren Anstrengungen sicherlich immer gut tun, aber auch, wenn keine Zeit dazu ist, sollte man ihn zumindest nach dem Sport einmal abstreichen um sich davon zu überzeugen, dass er sich keine Verletzung zugezogen hat.

Sportmassage für Hunde
Sportmassage für Hunde besteht aus ausgewählten Griffen der klassischen Hundemassage, die relativ leicht zu erlernen sind und erfahrungsgemäß den Hunden vor oder / und nach den Sport sehr gut tun. Sie ist aber keine vollständige therapeutische Massage, wie sie z. B. bei Skeletterkankungen eingesetzt wird. Da es auch dabei einiges zu beachten gibt, würde eine komplette Anleitung den Rahmen dieser Seite sprengen. Jeder interessierte Hundehalter kann aber zum Beispiel auf Semniaren das Massieren erlernen. Auch gibt es mittlerweile gute Literatur zum Thema.

Sinnvoll einzusetzen ist eine Sportmassage für Hunde:

  • nach dem Cool down
  • nach besonderen Belastungen (z.B. Seminare, Turniere)
  • in den Pausen eines Turniers zur Entspannung und damit nachfolgend zur Konzentrationssteigerung
  • Sie kann auch vor dem Aufwärmen angewandt werden.

Ein nützlicher Nebeneffekt: wer seinen Hund regelmäßig massiert, wird schnell ein Gefühl für die Muskulatur bekommen und so frühzeitig merken, ob der Hund eventuell Schmerzen oder eine leichte Verletzung hat.

© Tanja Buchner

Richtiges „warm up“ und „cool down“ für Hunde

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