Diese Frage beschäftigt mittlerweile sehr viele Hundefreunde und dadurch natürlich auch die Wissenschaft. Soundboards sollen Hunde zum Sprechen bringen!?
Man kann sie beliebig mit Wörtern „bespielen“. Diese werden dann von einer künstlichen Stimme gesprochen, sobald der Hund mit der Pfote auf den Buzzer drückt. Fortgeschrittene ordnen gleich mehrere Knöpfe so an, dass thematisch verwandte Begriffe nebeneinander liegen. Die Verwendung von Soundboards als Mittel zur Förderung der interspezifischen Kommunikation hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Diese Geräte, die mit großen Knöpfen ausgestattet sind, ermöglichen es Tieren, durch Training mit ihren menschlichen Begleitern zu „sprechen“.
In sozialen Netzwerken wie TikTok und Instagram haben Videos von Tieren, die Soundboards benutzen, große Aufmerksamkeit erregt. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Hund „Bunny“ aus Washington, der durch das Betätigen der Knöpfe „Sätze“ bildet und damit Millionen von Followern auf verschiedenen Social-Media-Plattformen begeistert.
Die Frage, ob Tiere die Wörter wirklich verstehen oder lediglich auf die Gesten ihrer Besitzer reagieren, ist jedoch noch offen und erfordert eingehende wissenschaftliche Untersuchungen. Eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung von Federico Rossano von der University of California in San Diego hat sich dieser Frage angenommen. Ihre Studie liefert die ersten empirischen Daten aus dem weltweit größten Langzeitprojekt zu mit Knöpfen trainierten Haustieren und deutet darauf hin, dass Hunde, die mit Soundboard-Knöpfen trainiert wurden, tatsächlich in der Lage sein könnten, bestimmte Wörter zu verstehen und kontextabhängig angemessene Antworten zu geben.
Die Ergebnisse dieser Studie sind zwar kein definitiver Beweis, bieten aber starke Anhaltspunkte für die kognitive Fähigkeit von Hunden, menschliche Sprache bis zu einem gewissen Grad zu verstehen. Dies öffnet neue Wege für die Erforschung der Kommunikation zwischen Menschen und Tieren und könnte unser Verständnis von der Intelligenz und den emotionalen Fähigkeiten unserer tierischen Begleiter erweitern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Forschung weiterentwickelt und welche weiteren Erkenntnisse sie über die interspezifische Kommunikation liefern wird.
Quelle:
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0307189