Richtlinien zum Umgang mit Epilepsie bei Kleintieren entwickelt
Epilepsie kommt bei Hunden und Katzen relativ häufig vor. In Deutschland ist etwa 1 Prozent der Hundepopulation betroffen. Ein internationales ExpertInnenteam entwickelte erstmals standardisierte Richtlinien im Umgang mit Epilepsie bei Hund und Katze. Der Kleintierneurologe Akos Pakozdy von der Klinischen Abteilung für Interne Medizin Kleintiere der Vetmeduni Vienna war an der Entwicklung dieser Richtlinien für Forschung, Diagnose und Behandlung beteiligt. In insgesamt sieben Publikationen legen die Fachleute ihre Empfehlungen offen.
Epilepsie kommt bei Hunden und Katzen relativ häufig vor. Die Erkrankung hat deshalb in der Forschung einen großen Stellenwert. Viele wissenschaftliche Studien unterscheiden sich jedoch häufig was Definitionen, Einteilungen der Krankheitsgrade, Messungen des Behandlungserfolgs und neuropathologische Untersuchungen angeht. Ziel der Wissenschafterinnen und Wissenschafter war es, eine weltweit einheitliche Herangehensweise im Umgang mit Epilepsie bei Hund und Katze zu entwickeln. Auch die Forschungsergebnisse unterschiedlicher Studien sollen in Zukunft besser miteinander verglichen werden können.
Die International Veterinary Epilepsy Task Force (IVETF) hat auf der Open-Access-Plattform Biomedcentral im Bereich Veterinary Research sieben freizugängliche Publikationen veröffentlicht. Sie enthalten beispielsweise Standards zur Definition der Erkrankung, zur Einteilung der Erkrankung in verschiedene Gruppen, zur Diagnosestellung und zur richtigen Therapie.
Empfehlungen für TierärztInnen entwickelt
Ziel der WissenschafterInnen ist es, eine Kontinuität bei der Diagnosestellung zu erreichen. Die Diagnose bei Patienten mit möglichen epileptischen Anfällen beinhaltet zwei grundlegende Schritte: das Sicherstellen, ob es sich tatsächlich um epileptische Anfälle handelt und ihre zugrundeliegende Ursache zu klären. Epileptische Anfälle von nicht-epileptischen krampfartigen Ereignissen zu unterscheiden, kann eine Herausforderung darstellen. In ihren Empfehlungen stellen die WissenschafterInnen Kriterien vor, die bei dieser Unterscheidung helfen sollen.
Sieben Publikationen sind frei zugänglich
- Definition – Zur Definition der Erkrankung in der wissenschaftlichen Publikation
- Diagnosestellung – Zur Diagnosestellung als wissenschaftliche Publikation
- Rassespezifische Epilepsiesyndrome – Zu rassespezifischen Syndromen als wissenschaftliche Publikation
- Medikation von Epilepsie bei Hunden in Europa – Zur Medikation der Erkrankung als wissenschaftliche Publikation
- Empfehlungen für Studiendesigns bei Hunden und Katzen – Empfehlungen als wissenschaftliche Publikation
- Empfehlungen zu einem epilepsiespezifischen Magnetresonanztherapieprotokoll – Zum Magnetresonanztherapieprotokoll in der wissenschaftlichen Publikation
- Empfehlungen für die Analyse nach dem Tod eines Tieres – Empfehlungen in der wissenschaftlichen Publikation
Quelle: Web-Redaktion der Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)