Besonders häufige und gefährliche Vergiftungen bei Hunden

what_kills_dogsGefährdet sind in erster Linie Welpen, denn die meisten Vergiftungsunfälle passieren leider schon im Welpenalter. Durch umfangreiches Wissen und „Vorausdenken“ können wir unsere Hunde vielleicht davor ein Leben lang bewahren – und wenn dies einmal wirklich passiert, dann ist das Wissen um die Vergiftung und schnelles, richtiges und überlegtes Handeln notwendig. Allgemeine Vergiftungsinfos finden Sie unter www.erste-hilfe-beim-hund.de oder auch unter www.tiermedizinportal.de/giftpflanzen .

Hier haben wir aber die „besonders häufigen“ und „risikoreichen“ Vergiftungsinfos zusammengefasst:

VERGIFTUNGSURSACHEN NACH HÄUFIGKEIT BEI HUNDEN:
 44 % - Schädlingsbekämpfungsmittel
 22 % - Medikamente
 17 % - Nahrungsmittel (zB. Schokolade,…)
  8 % - Organische Substanzen (zB. Zimmerpflanzen, Pflanzen,…)
  6 % - Chemische Substanzen (zB. Coolpacks, Frostschutzmittel,…)
  3 % - Unbekannte Ursachen

Kompostvergiftung (SEHR HÄUFIG!!!)
Oft durch Aufnahme von Bestandteilen aus Biomistkübeln und Komposthaufen (SEHR HÄUFIG!!!!). Beim Entleeren des Biomüllkübels kommt der sich im Biokübelboden angesetzte Schimmelpilz nach oben auf den Kompost. Hier sind vermutlich Schimmelpilztoxine und bakterielle Toxine beteiligt.
MERKMALE: Symptome beginnen nach 15-30 Minuten, Zittern, Speicheln, wackeliger Gang , im Extremfall kommt es sogar zu epileptischen Anfällen

WICHTIG: Diese Komposthäufen scheinen für Hunde besonders attraktiv zu sein – daher Müll- und Komposthaufen unzugänglich machen!!
Komposthaufen MÜSSEN „Hundesicher“ sein!!!

Rattengift

  • Erste Symptome sind frühestens nach 2-3 Tagen bis einigen Wochen (Blut im Schleim, Blut im Zahnfleisch,…) ersichtlich
  • Durch Vitamin-K-Antagonisten ist die Blutgerinnung gestört
  • Blutergüsse sind ersichtlich
  • Blutungen aus Körperöffnungen
  • Durch sogenannte „DEPOTPRÄPARATE“ kumuliert das Gift im Körper

WICHTIG: Kein Durchfall & kein Erbrechen!!! Wenn das Gift sofort erkannt wird (sofort bei Aufnahme des Giftes), ist durch tierärztliche Hilfe (Eingabe von „Apomorphin“durch Tierarzt) eine Rettung wahrscheinlich noch möglich – später aber leider nicht mehr!!

Frostschutzmittel (zB. in Coolpacks bei Kühltaschen)

  • Der Grund für eine sehr häufige Vergiftung ist, das diese Mittel offensichtlich süß schmecken und dadurch der gefährliche Äthylenglycol gerne aufgenommen (anknabbern von Coolpacks udgl.)
  • Starke Mattigkeit tritt ein
  • Erbrechen, Durchfall sowie Krämpfe
  • Folge ist ein Nierenversagen (wenn Symptome auftreten, ist die Niere bereits geschädigt)

WICHTIG: Den Hund und seine „Umgebung“ wie zB. Hundebox, Hundedecke,… NIEMALS mit Coolpacks, Coolsäcken,… kühlen!!! Mögliches Gegengift wäre „Alkohol“ – durch den Tierarzt richtig angewandt!!!

Schneckenkorn (Methaldehyd)

  • MERKMAL: Grünblaues Erbrechen und grünblauer Durchfall
  • Offensichtliches Zittern und starke Krämpfe

WICHTIG: sehr rasche Wirkung – wenn möglich innerhalb von 1 – 2 Stunden Magen- und Darmspühlung – Klinikaufenthalt mit künstlichem Tiefschlaf

Insektizide (Carbamate)

  • Das sind illegale Köder, welche teilweise leider noch immer in der Landwirtschaft ausgelegt werden
  • Dieses Insektizid ist durch „Lila Brocken“ auf den Feldern erkennbar
  • MERKMAL: Starkes Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Krämpfe, Lähmungen

Insektizide (Phosphorsäureester)

  • Aufbringung von Spritzmitteln (Insektizide) in der Landwirtschaft (zB. Weinberge,…)
  • MERKMALE: Zittern, Benommenheit, Erbrechen, Krämpfe, Koma, langsamer Herzschlag (besonderes Merkmal – nur 20 bis 30 MAL IN MINUTE)

Häufige Lebensmittelvergiftungen

  • Zwiebelgewächse –  (Zerfall der roten Blutkörperchen beim Hund, da diesem ein bestimmtes Enzym fehlt, das Mensch jedoch hat)
  • Schokolade – je dunkler umso giftiger (Übererregung – Krämpfe)
  • Weintrauben / Rosinen (es kommt zu akutem Nierenversagen)
  • Macadamianüsse (Zittern und Krämpfe)
  • Kaffee & Tee sind ebenfalls für den Hund giftig!!!

Häufige Pflanzenvergiftung

Symptome bei Pflangenvergiftungen sind vor allem Brechdurchfälle, Krampfanfälle, Leberschäden und Herzrhythmusstörungen

Die häufigsten giftigen Pflanzen im „Vergiftungsranking“

  • Dieffenbachie
  • Oleander
  • Hortensie
  • Weihnachtsstern (sehr giftig!!!)
  • Herbstzeitlose (sehr giftig!!!)
  • Eibe
  • Maiglöckchen

ALLGEMEIN WICHTIG:
Falls eine Vergiftung soeben erfolgt ist und ein Erbrechen sofort notwendig wäre – SOFORT den Tierarzt aufsuchen und dieser kann den Hund innerhalb von ein paar Minuten mittels richtig dosierter Eingabe von „Apomorphin“ zum Erbrechen bringen. KEINE SELBSTVERSUCHE DURCHFÜHREN!!!!

Besonders häufige Vergiftungen beim Hund

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